Lotto – ein Milliardengeschäft
Jede Woche spielen über 20.000.000 Menschen in Deutschland Lotto, in der Hoffnung auf einen großen Geldgewinn. Sie sorgen mit ihrem Engagement für einen Jahresumsatz des Deutschen Lotto- und Toto-Blocks von rd. 7.300.000.000 € beispielsweise im Jahre Jahr 2016. Am beliebtesten ist Lotto “6 aus 49” am Samstag, 27 Prozent der Deutschen spielen diese Variante derzeit vorwiegend. Im Jahr 2016 wurden laut dem Deutschen Lotto- und Totoblock 112 Personen zu Lotto-Millionären; unzählige Menschen gewannen weitere Geldbeträge.
Der dafür in Deutschland maßgebliche Glücksspielstaatsvertrag der deutschen Bundesländer in der Fassung des Ersten Glückspieländerungsstaatsvertrages vom 05.11.2011 regelt, dass 50 v.H. Der erzielten Lotterieeinnahmen wieder als Gewinn ausgezahlt werden müssen. Das sind in unserem Rechenbeispiel rd. 3.500.000.000 €.
Doch wo bleibt eigentlich die nicht als Gewinn ausgezahlte andere Hälfte?
Die Herren des Glückspielgeschäfts in Deutschland sind die Bundesländer, von denen wir immerhin 16 Stück an der Zahl haben. Da jedes Land – außerhalb der gemeinsam im Glückspielstaatsvertrag verabredeten Verfahrensweisen – in diesen Bereichen eigene Regelungen treffen kann, wird schnell deutlich, dass wir von jetzt an nur mit Durchschnittszahlen operieren werden.
So gehen rd. 7,5 Prozent der Umsätze als Provision an die Annahmestellen, durchschnittlich etwa 2,8 Prozent werden für die Finanzierung der Verwaltung der Lottounternehmen zurückbehalten. Den Ländern sichert die Lotteriesteuer 16,67 Prozent der Einnahmen aus dem Lottogeschäft.
Hinzu kommen im Schnitt etwa 23 Prozent zweckgebundene Konzessionsabgaben, welche die Länder erhalten und für die Förderung von Sozialem, Kultur, Sport, Umwelt und Jugend einzusetzen haben.
Um mal ein Gefühl für die Größenordnung und Verwendungsbreite dieser Mittel zu bekommen, habe ich mir mal den aktuellen Haushalt unseres schleswig-holsteinischen Heimatlandes angeschaut:
Dort kalkuliert das Finanzministerium mit Gesamteinnahmen aus dem Lotteriegeschäft in Höhe von 64.145.000 €.
Darauf entfallen beispielsweise auf
Lotto 6 aus 49 – Samstagziehung rd. 25.000.000 €
– Mittwochziehung rd. 11.000.000 €
Spiel 77 rd. 10.000.000 €
EuroJackpot rd. 6.000.000 €
Super 6 rd. 4.000.000 €
Bingo rd. 3.000.000 €
GlücksSpirale rd. 2.000.000 €
Die geplante Einnahmesumme von rd. 64.000.000 € will das Land dann für die verschiedensten Zweckverpflichtungen aus dem Lotteriebetrieb selbst sowie zur Deckung gemeinnütziger Ausgaben im Sinne der Abgabenordnung einsetzen. Die Darstellung der Ausgabenbereiche zur Erfüllung jeweiligen konkreten Zweckverpflichtungen ist dabei relativ einfach aufzufinden. Minutiös wird eine lange Auflistung unterschiedlichster zweckbestimmter Ausgaben mit einem Volumen von rd. 17.100.000 € dargestellt. Allerdings findet sich auch ein kleiner Hinweis darüber, dass verbleibende Mittel in Höhe von rd. 47.045.600 € ohne nähere Zweckbestimmung zur Deckung von Ausgaben z.B. für Bildung, Kultur, Verbesserung der pflegerischen Versorgung der Bevölkerung, Gesundheit, Soziales, Kinder, Jugend und Familie sowie für arbeitsmarktpolitische Maßnahmen pp. in weiteren Einzelplänen des Landeshaushalts Verwendung finden.
Wer einen solchen Haushaltsplan schon einmal angesehen hat, weiß um die Schwierigkeiten einer Recherche solcher Einzelmaßnahmen. Ich werde diesen Bereich deshalb zum Gegenstand eines neuen Blockbeitrages machen, den ich – natürlich erweitert um zusätzliche, nicht allgemein bekannte Informationen – schon nächste Woche hier einstellen werde. Damit Ihnen keine Chance zum zwischenzeitlichen Lottogewinn entgeht können Sie gleich hier spielen https://kieler-lotto.de/lotto-6-aus-49/spielschein/