Vom Online-Casino Geld zurück: Innerhalb von 3 Jahren möglich
Verlorenes Geld kann vom entsprechenden Online-Casino zurückgefordert werden. Auch wenn die Anbieter häufig ihren Sitz im Ausland haben, kann ein Gerichtsstand im Inland begründet sein, weil das Unternehmen seine Dienstleistung auf dem deutschen Markt anbietet.
Daneben können wegen des Mitwirkungsverbots auch bei den genutzten Zahlungsdienstleistern Rückforderungsansprüche geltend gemacht werden. Neben PayPal sind dies Kreditkartenunternehmen, Banken und andere Bezahl-Dienste. Wichtig dabei: Der Rückforderungsanspruch muss ab dem Einzahlungszeitpunkt innerhalb von drei Jahren zum Jahresende gestellt werden. Das bedeutet: Wer beispielsweise im Mai 2019 eine Einzahlung bei einem Online-Casino getätigt hat, behält bis Ende 2022 Rückforderungsansprüche auf sein Geld. Gesetzliche Grundlage dafür ist der Paragraph 195 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB). Die regelmäßige Verjährungsfrist beträgt drei Jahre.
Rechtlich kann man sich dabei auf den Paragraph 134 des BGB beziehen. Er lautet: „Ein Rechtsgeschäft, das gegen ein gesetzliches Verbot verstößt, ist nichtig, wenn sich nicht aus dem Gesetz ein anderes ergibt.“
Mittlerweile gab es schon einige Gerichtsurteile, die zugunsten der Spieler ausgegangen sind. Doch soweit muss es erst gar nicht kommen, denn die Gamer müssen nur die Zahlung verweigern. Beispiel Kreditkarte: Man muss der Kreditkarten-Abbuchung unter Hinweis auf das illegale Glücksspiel widersprechen. Danach sollte man das Kreditkartenunternehmen auffordern, die Zahlung zurück zu buchen.
Hat man dagegen das Geld überwiesen, kann man es mit Unterstützung der Hausbank zurückholen. Lastschriften sind in einem Zeitrum von bis zu acht Wochen zurückbuchbar – und das ohne Begründung ganz einfach vom heimischen Computer aus per Online-Banking.
Bei Zahlungen per Lastschrift, die bis zu 13 Monate zurückliegen, braucht man allerdings eine Begründung.
Rechtsanwälte verdienen mit
Mittlerweile haben deutsche Anwaltskanzleien diese Thematik längst als neues Geschäftsfeld entdeckt. Sie werben mit Hilfe, Unterstützung und Rechts-Wissen bei Rückforderungen. Das ist für Sie ein lukratives Feld – schließlich greifen etwaige Rechtsschutzversicherungen bei einem solchen Hintergrund nicht.
Übergibt man seinen Fall einem Rechtsanwalt, übernimmt der üblicherweise das Prozessrisiko, und die Mandanten zahlen im Erfolgsfall eine Provision oder die Abrechnung der Kanzlei erfolgt nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz.
Zukünftige Entwicklungen
Nach Paypal dürften durch den starken Druck der Behörden auch andere Zahlungsdienstleister davon Abstand nehmen, weiterhin Gelder von Online-Glücksspielern durchzuleiten. Auch könnte es für sie einfach zu teuer und damit zu wenig lukrativ werden – durch die vielen juristischen Forderungen. Zudem steht die stark genutzte Mastercard Gamern schon lange nicht mehr zur Verfügung. Das Unternehmen hatte sie schon vor den aktuellen Ereignissen nicht mehr für derartige Zahlungen zugelassen.
Hier kann der Beitrag angehört werden: